Freitag, 19. Juni 2009

NDR 3 „5 nach 12“

Was ich heute der Presse entnahm, verschlägt mir fast die Sprache, nicht ganz, ich kann noch darüber schreiben:
Charlotte Roche moderiert ab September die Radio-Bremen-Talkshow „3 nach 9“, die älteste noch laufende Talkshow im deutschen Fernsehen. Sie beerbt die nette, witzige Amelie Fried.
Was wollen die Fernsehanstalten uns Gebührenzahlern eigentlich noch alles zumuten? Die Frau, die zwar bei VIVA schon Erfahrungen gesammelt hat, die aber niemand kennen würde, hätte sie nicht das unsägliche Buch über die Befindlichkeiten von Hämorrhoiden geschrieben, das noch immer weit oben auf der Bestsellerliste im Land der Dichter und Denker steht. Sie hatte das Glück, wie immer sie oder ihr Verlag es auch angestellt haben mögen, nach Erscheinen des Buches, durch alle Talkshows gezogen zu werden und in allen Zeitungen, sogar den seriösen, rezensiert zu werden. Wäre dem allgemein so, hätte eine Menge unbekannter, aber guter Autorinnen und Autoren auch die Chance, bekannt zu werden. Nun aber dürfen die Konsumenten dieser Sendung (Ich werde nicht dazu gehören) sich auf ihre weiteren Ergüsse freuen, sicherlich auch auf ein nächstes Buch, wobei die Welt der Literatur schon heute gespannt sein darf, welche Körperteile dieses Mal ihre Zuneigung finden werden. Ich frage mich auch, was Giovanni di Lorenzo davon hält und ob er gefragt worden ist.

Armes Deutschland! Wir gehen nicht nur wirtschaftlich den Bach runter, viel mehr noch intellektuell.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Sie verkauft sich gut, jene feuchtgebietige Charlotte Roche.
Ich erinnere mich gut an eine Zwiesprache zwischen ihr und Marcel Reich- Ranicki, der sie mit seiner Sichtweise zu ihrem Buch einzuschüchtern glaubte. Sie ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und setzte ihr Lächeln unentwegt fort. Ich las, dass sie eine charmante Gastgeberin sei und einen speziellen Humor besitze.
Warten wir ab, was sonst noch alles auf die werte Frau Roche und uns zukommt...
Ich vergeude meine Zeit nicht, lese das Buch nicht und schaue auch nicht fern, wenn sie demnächst in ihrer neuen Rolle glänzen wird oder auch nicht.

Eine Leserin, die nicht alles liest,was angeboten wird ...