Freitag, 26. Juni 2009

Nachtrag zu Soldaten ...

Das passt auch sehr schön zum vorigen Thema:
Heute ist der Presse zu entnehmen, dass Deutschland vorbildlich, wie es nun mal ist, damit beginnt, seine Streubomben zu vernichten, obwohl ... ja, obwohl die Russen und Chinesen und - wen wundert's? - die Amis das Oslo-Abkommen noch nicht unterzeichnet haben oder gar nicht daran denken.
Vorbildlich? Ich frage, für welchen Zweck wurden in Deutschland diese heimtückischen Waffen überhaupt angeschafft? Wenn schon, zum Streuen wahrscheinlich. Aber wo? Wenn wir nur eine Verteidigungsarmee besitzen, wie imemr behauptet wird, kann doch nur ein Einsatz in Deutschland geplant gewesen sein. Wollten die Bayern sich vielleicht damit gegen die Ostfriesen schützen?
Wie aber werden die Bomben jetzt wohl unschädlich gemacht? Wahrscheinlich in Afghanistan. Das würde mir jetzt - ökonomisch gesehen - Sinn machen. Bis zum Jahre 2015 will man damit fertig sein. Ich frage, welche Mengen sind denn davon vorhanden, oder will man so lange weiter Krieg am Hindukusch führen?
Ich jedenfalls werde vorsichtshalber in Zukunft vorsichtiger draußen auftreten. Man kann ja nie wissen. Denn ich möchte nicht auf diese Weise verstreut werden.

Noch ein Wort zur Bundeswehr und Kosten, die sie verursacht zuungunsten notleidender Mitbürger:
Da gab doch der deutsche Botschafter in Kroatien eine Party und merkte plötzlich, dass ihm deutscher Senf fehlte. Ein Anruf, und schon stieg ein Eurofighter der BW in die Lüfte und brachte ihm den Senf. Jetzt weiß ich, dass eine Tube Senf ungefähr 50.000 € kostet.
Für die BW war dies ein Übungsflug.

Donnerstag, 25. Juni 2009

Sag, wo die Soldaten sind?

Sag, wo die Soldaten sind?
Wo sind sie geblieben?
Sag, wo die Soldaten sind?
Was ist gescheh'n?
Sag, wo die Soldaten sind?
Über Gräbern weht der Wind.
Wann wird man je versteh'n?
Wann wird man je versteh'n?

Sag mir, wo die Gräber sind?
Wo sind sie geblieben?
Sag mir, wo die Gräber sind?
Was ist gescheh'n?
Sag mir, wo die Gräber sind?
Blumen blüh'n im Sommerwind.
Wann wird man je versteh'n?
Wann wird man je versteh'n?

Ja, wann wird man je verstehen? Ich sowieso nicht. Ich würde niemals eine Waffe in die Hand nehmen. Mit mir ist kein Krieg zu gewinnen. Krieg? Deutschland schickt seine Soldaten in alle Welt, aber nicht um Krieg zu führen. Um Gottes Willen, nur das nicht.
Für was denn sind Soldaten da? Um Urlaub am Hindukusch zu machen? Um dort Waffentechnik zu erproben? Um sich von unsichtbaren und ziemlich vermummten Feinden abschießen zu lassen? Nein, der Hindukusch ist kein Kriegsgebiet, der Hindukusch wird von der Bundeswehr getestet für Abenteuerurlaub, damit die notleidende Touristikindustrie wieder auf die Beine oder in die Flieger kommt. Auch Konjunkturpaket Nummer 4 genannt. Oder so ähnlich.
Bundeswehrminister Jung, dieser Obergeneral von Merkels Gnaden, der eloquent ungefähr wie ein Analphabet seine Weisheiten von sich gibt, kann es auch nicht erklären. Wie auch? Es ist kein Krieg in Afghanistan, behauptet er. Im gleichen Atemzug aber gesteht er ein, dass dortselbst Soldaten fallen. Wenn Soldaten fallen, ist Krieg, Herr Jung! Ansonsten können sie nur bei Unfällen sterben, weil vielleicht ein Fallschirm sich nicht öffnete, ein Panzer versehentlich sie überrollte oder eine Waffe sich beim Reinigen selbst erprobte. Aber bei jedem Soldaten, der in diesem Nichtkrieg oder was auch immer fällt, gibt es eine feine Trauerfeier mit hehrem Geschwätz in Deutschland, bei der die anwesenden Politiker ihre Depressionsfalten im Gesicht in verstärkter Form vorzeigen dürfen.
Wer soll noch wem glauben, dass am Hindukusch unsere Freiheit auf dem Spiel steht? In einem Land, das wild und unregierbar ist. Welche und wessen Freiheit gilt es dort zu verteidigen? Das wissen selbst die Einwohner dieses Landes nicht so genau.
Die Bundeswehr ist ein viel zu hoher Kostenfaktor, der rigoros zusammengestrichen werden sollte. Nach meiner Meinung alles, meinetwegen bis auf die Kapellen. Vielleicht könnte Deutschland mit ihnen eine neue Kultur nach Afghanistan oder wohin auch immer bringen. Das wäre eine Aufgabe, die ich akzeptieren könnte. Alles andere aber …
Wann wird man je verstehen?

Freitag, 19. Juni 2009

NDR 3 „5 nach 12“

Was ich heute der Presse entnahm, verschlägt mir fast die Sprache, nicht ganz, ich kann noch darüber schreiben:
Charlotte Roche moderiert ab September die Radio-Bremen-Talkshow „3 nach 9“, die älteste noch laufende Talkshow im deutschen Fernsehen. Sie beerbt die nette, witzige Amelie Fried.
Was wollen die Fernsehanstalten uns Gebührenzahlern eigentlich noch alles zumuten? Die Frau, die zwar bei VIVA schon Erfahrungen gesammelt hat, die aber niemand kennen würde, hätte sie nicht das unsägliche Buch über die Befindlichkeiten von Hämorrhoiden geschrieben, das noch immer weit oben auf der Bestsellerliste im Land der Dichter und Denker steht. Sie hatte das Glück, wie immer sie oder ihr Verlag es auch angestellt haben mögen, nach Erscheinen des Buches, durch alle Talkshows gezogen zu werden und in allen Zeitungen, sogar den seriösen, rezensiert zu werden. Wäre dem allgemein so, hätte eine Menge unbekannter, aber guter Autorinnen und Autoren auch die Chance, bekannt zu werden. Nun aber dürfen die Konsumenten dieser Sendung (Ich werde nicht dazu gehören) sich auf ihre weiteren Ergüsse freuen, sicherlich auch auf ein nächstes Buch, wobei die Welt der Literatur schon heute gespannt sein darf, welche Körperteile dieses Mal ihre Zuneigung finden werden. Ich frage mich auch, was Giovanni di Lorenzo davon hält und ob er gefragt worden ist.

Armes Deutschland! Wir gehen nicht nur wirtschaftlich den Bach runter, viel mehr noch intellektuell.