Donnerstag, 27. November 2008

Merkel: Physikalische Volkswirtschaftslehre

Einst verkündete unsere Reisekanzlerin, der Aufschwung sei bei allen angekommen. Sie musste es ja wissen, oder? Konnte sie etwas wissen, was dem Volk noch nicht aufgefallen war?
Mitnichten konnte sie, denn wann hat sie wohl das letzte Mal selbst eingekauft, getankt. überlegt, ob sie den Öltank nachfüllen sollte, geschweige sich Gedanken machen müssen, wie sie ihre Kinder satt bekommt, sie, die nie welche hatte?
Sie kann das alles nicht wissen, da sie lieber knutschend den Erdball umkreist und Schönwetter macht. Zumal sie, die Physikerin, offensichtlich nicht die Spur einer Ahnung von Volkswirtschaftslehre hat. Warum nur hält sie nicht lieber ihren Mund?
Jetzt, nur wenige Wochen später, erklärt sie, wir müssen uns bescheiden, das nächste Jahr würde nicht so gut. Beim Wählervolk sicherlich nicht. Bei ihr? Sie wird nichts davon merken – in Washington, in Moskau, in Paris und wo auch immer. Sie wird sich nur gelegentlich in Berlin zeigen und weiter ihre Ahnungslosigkeit in Sachen Volkswirtschaft zum Besten geben, damit das Volk zumindest etwas zu lachen hat, was in harten Zeiten mal gut tut.
Dann aber, so sprach sie weiterhin, können wir wieder mit einem Aufschwung – Aufschwung? – rechnen. Aufschwung, was meint sie wohl dieses Mal damit? Wir, das Volk, dürfen gespannt sein, sehr gespannt sogar.
Ob sie allerdings dann noch für Deutschland reisen darf, ist eine andere Frage. Ich persönlich hoffe es nicht.

Dienstag, 25. November 2008

Alles Klar

Der Fall Klar schlägt zurzeit hohe Wellen und ist sicherlich einer der schwersten, mit dem man sich gedanklich beschäftigen kann, um sich eine Meinung - gleich welchem politischen Glauben, so noch ein Rest davon verblieben ist, man frönt.
Ich bin ein Gegner jeder Gewaltanwendung. Die Errungenschaften eines Rechtsstaates sind mir heilig, wenn ich auch gelegentliche Zweifel hege.
Und die besagen mir: Klar kann nicht anders behandelt werden als jeder andere Verurteilte auch. Klar hat Schuld auf sich geladen, kein Zweifel. Wie er heute darüber denkt - es wird von außen immer von fehlender Reue gesprochen -, lässt er im Ungewissen. Ich täte es auch, wollte nicht den Medien zum Fraß vorgeworfen werden - vielleicht in einer Talkshow bei Kerner zusammen mit Pocher und Lafer. Daher steht für mich fest: Klar musste nach Verbüßung seiner Strafe jetzt auf freien Fuß gesetzt werden, wie es bei jedem anderen auch geschehen wäre. Punktum.
Und in diesem Zusammenhang kann ich nur erneut fragen, selbst wenn der Vergleich hinken mag: Wann endlich werden Wirtschaftsverbrecher, die ungezählte Menschen um ihr Erspartes, um ihre Jobs bringen, sie ins Unglück stürzen, bis hin zum Suizid, angemessen dafür bestraft? Ich empfinde es nicht als angemessen, diesen Leuten eine Geldstrafe, die sie aus ihrer Portokasse bezahlen, aufzubrummen. Sie gehören hinter Schloss und Riegel, lange, und ohne Fernsehen und Mittagsessen von Käfer, wie auch Vergewaltiger, Kinderschänder usw.! Und sie dürfen dann meinetwegen auch nach Abbüßung ihrer Strafen wieder frische Außenluft wie jeder andere Verbrecher wieder frische Außenluft schöpfen.

Freitag, 21. November 2008

Elke Heidenreich: „Weiterlesen!"

In der kommenden Woche (Pressekonferenz am 28. November) will Elke Heidenreich, nachdem sie vom ZDF gefeuert wurde, ihr neues TV-Projekt „Lesen! Geht weiter!“ der Öffentlichkeit vorstellen. Wir dürfen gespannt sein.
Unterdessen meldete sich Reich-Ranicki, was nicht wundert, zu Wort. Obwohl die Heidenreich ihm nach seiner typischen Fernsehschelte die Stange gehalten hat, was ich nicht wörtlich zu verstehen bitte,.und moserte in seiner ureigenen Art, dass Heidenreichs „Lesen!“ eine Sendung mit mangelhaftem Niveau gewesen sei. Er konzedierte, die Methode der Heidenreich gefalle zwar vielen Zuschauern, er jedoch könne nicht ertragen, wenn jemand sage: „Kauf dieses Buch!“ Eine solche Reklame erscheine ihm etwas billig. Er hielt sich ja gewöhnlich eher für Verrisse zuständig. In seiner päpstlichen Unfehlbarkeit betonte er, dass sein früheres „Literarisches Quartett“ auf einem höheren Niveau gestanden habe. Die Heidenreich habe im Übrigen eine Sendung für Frauen gemacht. Weil Männer weniger Bücher lesen?, frage ich.

Ich meine, dass ein Vergleich dieser Sendungen hinkt, hinken muss. Die Heidenreich stellte Bücher vor, von denen ich einige gelesen habe, obwohl ich ein Mann bin und auch bleiben werde. Es war kein Fehlgriff darunter. Das „Literarische Quartett“ habe ich geschätzt, weil dort so schön gefetzt wurde, was Menschen, die der Sprache mächtig sind, ja auch am besten können – wie in der Literaturszene halt üblich.
Für Reich-Ranicki wird wohl für alle Zeiten das 2. Gebot seine Gültigkeit haben, das da sagt: „Ich bin der Herr Dein Gott der Literatur. Du sollst keine Götter neben mir haben!“ Er wird der deutschen Kultur fehlen, sollte er eines Tages das Zeitliche segnen.

Donnerstag, 20. November 2008

... denn man los!

Bloggen scheint "in" zu sein. Da will ich mich als Hobbyautor natürlich nicht ausschließen und fange auch damit an.
Der Tag eignet sich bestens dafür. Es regnet, ist kalt, ergo schreibe ich, damit ich bin. Ob der Tag ein guter wird, weiß ich noch nicht. Werte ich die Morgenlektüre meiner Tageszeitung, scheinen Bedenken angebracht. Nicht weil Deutschland gegen England im Fußball verloren hat. Deutschland ist nicht besser.
Ein Zeitungsartikel hat Ärger und Befremden bei mir hervorgerufen. Über das Recht und die Gerichtsbarkeit in Deutschland. Da hat ein 1-€-Jobber vor dem Bundessozialgericht einen Prozess verloren. Er arbeitete etwa 30 Stunden in der Woche in einem Möbelhaus, schraubte dort Möbel zusammen. Sein Monatsentgeld betrug circa 130 Euronen. Um selbige zu erhalten, musste er mit einem Bus anreisen, wofür er 51 € im Monat an Fahrgeld zu entrichten hatte. Die wollte er ersetzt bekommen. Pustekuchen. Das Gericht entschied, er sei nicht in einem Angestelltenverhältnis und daher sei die Anreise sein ureigenes Problem.
Warum, so frage ich mich, arbeitet dieser Mann, der ansonsten vom ALG2 lebt?
Deutschland ein Sozialstaat? Wenn ich's nicht besser wüsste, suchte ich Deutschland in Afrika.
Claus