Mittwoch, 3. Dezember 2008

The Queen geteilt

Heute entnahm ich der afp (Agence France Press), dass US-Außenministerin Condoleezza Rice, die als hervorragende Pianistin bekannt ist, bei ihrem Besuch in London - trotz engem Zeitplan! - vor der Queen aufgespielt hätte. So ließ der Buckingham Palace verlauten. Sie brachte - zusammen mit drei Mitgliedern des London Symphony Orchestra - Stücke von Brahms zu Gehör.
Weiter heißt es: Die Queen habe "in Teilen" der Vorführung gelauscht.
In Teilen? Was, bitte, kann das bedeuten?
Ist die Queen teilbar und schickt nur ihre Ohren oder andere Körperteile in ein Konzert? Oder war gemeint, dass sie nur teilweise gelauscht habe, ansonsten geschnarcht, wie ich das in Konzerten immer wieder erlebe?
Oder waren die Franzosen den Engländern gegenüber nur mal wieder gehässig - weil sie keine Queen haben? Aber sie haben doch ihren Präsidenten. Warum krönen sie ihn nicht, wie weiland Napoleon? Wahrscheinlich wird er eines Tages noch selbst auf die Idee kommen.

An solchen Mitteilungen ist zu erkennen, was Deutschland fehlt. Die Monarchie! Wenn die Merkel erklärt "Mit mir ist so etwas nicht zu machen!", so hat das noch lange nicht die Bedeutung von "L'état, c'est moi", wie die Chefs in Frankreich zu sagen pflegen.

1 Kommentar:

basel farbARTig verstriggt hat gesagt…

Das Condoleeza Rice eine begnadete Pianistin sei, ist mir neu.
Vielleicht hätte sie besser daran getan, ihr Wirken der Musik zu widmen, als dem Rechtswesen?
"Schuster, bleib bei deinem Leisten", sage ich immer.
Das würde ich übrigens auch manchen Politikern raten. Der französische Präsident z.B ist ja mit einer italienischen Sängerin liiert, die so einige Gutenachtlieder für ihn in Petto zu haben scheint.Wozu also Neid gegenüber den Engländern?
Die Queen wiederum hat wohl mindestens soviel Schallplatten wie Hüte in ihrem Archiv und somit habe ich schon fast ein wenig Mitleid mit ihrem "geteilten" Leid.

Miriam