Sonntag, 21. Dezember 2008

Die "Wallfahrt"

Weil's so gut in die Jahreszeit passt, ist vielleicht mal eine Aufklärung über die Herkunft des Wortes Wallfahrt interessant, zumal sich darüber auch trefflich Bücher schreiben lassen (leider nicht nur von Coelho). Jedenfalls ist Pilgern derzeit "in", vielleicht auch, weil die Menschen mehr denn je auf himmliche Unterstützung angewiesen sind, so es solche denn überhaupt gibt.
Eine der bekanntesten Wallfahrtsstrecken ist der Jacobsweg ins nordwestspanische Santiago de Compostela. Sogar durch meine heimische Region verläuft inzwischen eine! Es gibt natürlich auch noch jede Menge andere Wallfahrtsorte, wie z. B.: Werl, Altötting, Kevelaer, Lourdes, Mekka und vor allem auch Jerusalem, das gleich von drei Weltregionen für sich in Anspruch genommen wird.
Doch was hat die Wallfahrt mit einem Wall zu tun? Müssen die Pilger unterwegs etwa Wälle besteigen oder wie auch immer überwinden? Mitnichten. Das Wort geht - man glaubt es kaum - auf das altgermanische Wort "wallen" zurück, das so viel wie "umherschweifen, unstet sein" bedeutete. Daraus entstand dann die "Wallefahrt", eine religiös ausgerichtete Reise. Die Wagnerianer kennen das Wort wallen aus einigen Vorkommnissen in seinen Opern.
Apropos Pilger: Auf Lateinisch heißt der Wallfahrer "pelegrinus", übersetzt "fremder Wanderer", und damit schließt sich der Kreis.
Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern frohes Wallen.

(nach Claudia Eckhoff, wk)

1 Kommentar:

basel farbARTig verstriggt hat gesagt…

Lieber Claus,

Jetzt ist mir auch klar, wie das berühmte Mineralwasser "San Pelegrino" zu seinem Namen kam:

Es sprach einmal ein Dichter nach einer gehörigen Welle:

"Walle walle manche Strecke,
dass zum Zwecke Wasser spriesse
und zur Quelle sich egiesse ..."

Somit wünsche ich allen pilgernden Schreiberlingen ein erquickliches Weihnachtsfest und ein Päckchen Alka Selzer unter dem Weihnachtsbaum. Lässt sich problemlos im San Pellegrino auflösen.

Liebe Grüsse

Miriam