Montag, 2. Februar 2009

Päpstliche Pleiten und Pannen

Was konnte die Menschheit von einem Papst erwarten, der in der tiefsten bayerischen Provinz zu Welt kam, dort wo die Pfarrer vor Wahlen von der Kanzel jedem unendliche Jahre in der Hölle verheißen, sollten sie nicht CSU wählen? Wenig bis nichts natürlich, um die Frage sogleich zu beantworten.
Es fällt allmählich immer schwerer, die jüngsten Entscheidungen des Vatikans mit einem passenden Attribut zu versehen. Vielmehr verdichtet sich immer stärker der Verdacht, dass dortselbst gezielt eine Politik betrieben wird, die keinesfalls auf christlich geforderte Versöhnung, sondern auf totale Konfrontation aus ist. Der Papst als Oberhaupt stößt dabei nicht nur andere Religionen vor den Kopf, sondern auch in den eigenen Reihen immer mehr auf berechtigte Kritik.
Es kann kaum als Zufall angesehen werden, dass nach der päpstlichen Rehabilitierung der vier umstrittenen Traditionalisten-Bischöfe, unter ihnen der völlig unzumutbare Holocaust-Leugner Williamson, nun erneut ein erzkonservativer, in allen Fettnäpfchen herumstampfender Theologe in Österreich ohne jede Not ins Bischofsamt erhoben wurde, womit ein deutliches Signal gegeben wurde. Ohne Rücksicht auf Verluste stärkt der Papst sein reaktionäres Bollwerk und die Jünger, die seiner eigenen Geisteshaltung folgen.
Es erscheint wenig glaubwürdig, dass der Papst diese Fehler aufgrund fehlerhafter Informationen macht. Der vatikanische Geheimdienst, der in den Seelen aller Gläubigen herumstochert, dürfte besser unterrichtet sein als jeder andere auf dem Erdball. Wer bisher der trügerischen Hoffnung nachhing, der katholische Fundamentalismus sei auf dem Rückzug, muss sich enttäuscht sehen und feststellen, dass genau das Gegenteil der Fall ist. Der Vatikan bewegt sich mit eiligen Schritten ins Mittelalter zurück. In ebendieser Zeit, auch noch später, hatte man allerdings probate Mittel, sich eines Papstes zu entledigen, wenn er nicht spurte. Vielleicht sollte man sich dieser Mittel unter den gegebenen Voraussetzungen erinnern?
Jedenfalls steht seine allerheiligste Heiligkeit heute weniger denn je für einen dialogbereiten und dialogfähigen Ökumene-Prozess, abgesehen davon, dass Gespräche mit den Führern des Islams für den Frieden auf unserem Erdball von größter Wichtigkeit sind.
Ich weiß schon lange, warum ich mich weigere, durch die Zahlung einer Kirchensteuer, diese zurückgebliebenen Geister zu unterstützen, selbst auf die Gefahr hin, in der Hölle zu landen.